Freitag, 16. Mai 2008

Segesta, Tempel in Sizilien

Segesta war eine antike Stadt im Nordwesten Siziliens auf dem 410m hohen Monte Varvaro beim heutigen Calatafimi-Segesta (zwischen Alcamo und Gibellina) in der Provinz Trapani.
Die Tempelanlage von Segesta gehoert zu den besterhaltensten der ganzen Welt.
Der nicht fertiggestellte Tempel von Segesta wurde von Elymern wohl um 430 v. Chr./420 v. Chr. auf einem Hügel etwas außerhalb der Stadt errichtet, in einer beherrschenden Position gegenüber der Umgebung. Er ist im dorischen Baustil errichtet, was für die Elymer sehr ungewöhnlich ist.

Er ist einer der am besten erhaltenen dorischen Tempel, zum einen aufgrund seiner isolierten Stellung – es gibt keinen Versuch, ihn als Steinbruch zu verwenden – zum anderen aufgrund der Tatsache, dass er nicht fertig wurde und damit auch nicht geweiht wurde und nicht entweiht werden konnte. Das ist besonders deutlich an den Säulen zu sehen, die noch eine mehrere Zentimeter dicke Schutzschicht tragen, die die Säulen beim Transport schützen sollte und die normalerweise bei der Fertigstellung des Tempels abgeschlagen wurde, wobei dann auch die Kanneluren gebildet wurden. Auch die Stufen des Sockels zeigen noch die Steinnasen, die zum Befestigen von Seilen für den Transport der Steinblöcke verwendet wurden und später abgeschlagen wurden.

Der Zweck des Tempels ist völlig unklar, da Tempel dieser Art ansonsten bei den Elymern unbekannt sind. Es wird vermutet, dass Segesta das verbündete Athen um Baumeister gebeten hat, die einen vergleichbaren Repräsentationsbau wie die Tempel des benachbarten Selinunt errichten sollten. Einer anderen Hypothese nach sollte der monumentale Tempelbau eine athenische Gesandtschaft von der Macht Segestas überzeugen und Athen so als Bündnispartner gegen Selinunt gewinnen, was zu der Sizilienexpedition Athens führte.
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